In der Welt der Wohnmobile mischt sich Neues mit Altbewährtem. Altbewährt sind die Basisfahrzeuge, diese werden auch in der kommenden Saison von Fiat, Volkswagen und Mercedes geliefert. Unter Basisfahrzeug versteht man den Rahmen, den Antrieb und die Fahrgastzelle eines Wohnmobils. Diese werden dann von den Wohnmobil-Herstellern wie Dethleffs, Cathargo oder Niesmann mit einer individuellen Wohnzelle verschmolzen.
Bella Italia oder Teutonia Robusta?
In der Vergangenheit war es der italienische Hersteller Fiat, der den Markt dominierte. Fast jedes Wohnmobil, das in Europa zugelassen wurde, hatte ein italienisches Basisfahrzeug. Doch Mercedes holt gerade mächtig auf. Die Basisfahrzeuge aus Stuttgart gelten als fahraktiver und -dynamischer als die Modelle aus Turin. Fiat durfte sich öfters den Vorwurf anhören, dass sie zu schwach motorisiert wären und zu wenig Fahrfreude vermittelten. Mercedes und auch VW versuchen genau hier anzugreifen und es wird spannend zu sehen, wie sich die Marktanteile entwickeln werden.
Campingbusse verkaufen sich immer besser
Die Hersteller frohlocken, denn es gibt eine neue Käuferschicht für Wohnmobile. Es sind immer mehr Junge und Junggebliebene mittleren Alters, die sich für das Wohnmobil begeistern können. Diese lieben die Freiheit, mit einer fahrbaren Unterkunft die Welt zu erkunden und jede Nacht woanders zu nächtigen. Besonders Portugal wird von ihnen gerne angesteuert, aber auch Frankreich, dort lässt sich noch direkt am Meer wild campen. Ein Erlebnis wie aus dem Bilderbuch, morgens wach werden, aus dem Camper springen, direkt Sand unter den Füßen und sich dann mit dem Surfbrett in die Wellen stürzen. Campingbusse sind für diese Zielgruppe ideal, sie bieten den nötigen Komfort und sind gleichzeitig zu fahren wie ein PKW. Volkswagen bietet hier gleich mehrere Optionen, zum einen den VW Bus und zum anderen den Crafter als Basisfahrzeug. Daraus entsteht dann der California. Marktführer sind aber noch die Italiener mit ihrem Malibu Van, der in diesem Jahr die meisten Käufer überzeugen konnte.
Wohnmobile bis 60.000 Euro
In dieser Klasse herrscht große Einigkeit. Die Alkovenmobile sind zwar nicht die Zulassungskönige, doch verkaufen sie sich stets prächtig an Familien und an Wohnmobil-Vermieter. Der günstige Preis kombiniert mit dem hohen Nutzwert lassen diese Modelle stets gut aussehen. Die Abstriche in Sachen Komfort und Motorisierung werden gerne in Kauf genommen. Mit ein wenig Fantasie und Geschick lassen sich viele Ausstattungsdetails auch bei diesen Einsteigermodellen nachträglich selbst einbauen.
Wenn Geld keine Rolle spielt, …
… sitzt man in einem Luxus-Liner. Er bietet neben einem üppigen Raumangebot jeden erdenklichen Luxus und verbreitet dabei ein Ambiente, das sich sehen lassen kann. Von indirekter Beleuchtung über edle Oberflächen bis hin zu Leder und Chrom wird alles verbaut, was der Kunde wünscht. Der Zulassungskönig in dieser Kategorie war im letzten Jahr der Flair von Niesmann+Bischof. Als Basisfahrzeug glänzt der Stern aus Stuttgart und auch sonst gibt sich der Flair keine Blöße und scheut keinen Vergleich. Auf dem zweiten Platz steht der Concorde und auf dem dritten Platz landete der Morelos Liner.
Die Markise kann den Unterschied ausmachen
Die meisten Käufer machen ihre Kaufentscheidung immer noch von der Ausstattung und deren Details abhängig. Die Toiletten, Duschen, Küchen, aber auch die Markise und die Sitz- und Bettpolster werden miteinander verglichen. Viel größer können die Wohnmobile in Europa nicht mehr werden, da sie ja immer noch fahrbar bleiben müssen. Darum ist eine intelligente Raumausnutzung der Schlüssel zum Erfolg. Hersteller mit großer Kundennähe sind im Vorteil, sie können die Wünsche und Vorstellungen schneller integrieren. Denn im Einsatz auf den Campingplätzen entscheidet sich, ob die Ideen der Entwickler sinnvoll waren oder nicht.